Schokogenuss ganz ohne Verdruss
Viele verspüren beim Genuss von Schokolade sündige Gedanken.
Ich habe gesündigt ist tatsächlich ein Satz, den wir Diätolog*innen in der Ernährungsberatung häufig zu hören bekommen.
Doch ein Schokoladenverbot macht dieses Lebensmittel gerade erst so richtig interessant. Plötzlich sieht man überall Schokolade im Angebot, schokomampfende Menschen und hat letztendlich mehr negative Essensgedanken.
Im Rahmen einer ausgewogenen gesunden Ernährung haben auch Genussmittel wie Schokolade ihr wohlverdientes Plätzchen: Täglich 1 kleine Portion Genusseinheit, das was in etwa in eine gestrichene Hand passt, ist die Orientierungsdosis. Genussmittel sollten nicht mißbraucht werden, um Hauptmahlzeiten zu ersetzen.
1 Tafel Schoko 100 g ist vom Kaloriengehalt her vergleichbar mit 4 kleinen Bier (1,3 l oder ¾ l Wein. In all diesen Produkten steckt je eine Energiemenge von ca. 535 kcal. Für alle gilt die Genussformel!
Aus Edlinger´s Genießer – Trickkiste:
Trick 1: Tun Sie es nur öffentlich!
Öffentlicher Genuss, womöglich mit Freude geteilt wird viel bewusster wahrgenommen. Positiver Effekt: Wir brauchen deutlich weniger! Aber Achtung: Heimlich schnell mit Gewissensbissen hinuntergeschlungen wird sofort wieder verdrängt: Ungünstiger Effekt: Wir brauchen viel mehr!
Foto: Julia Wesely; Edburg Edlinger & Kernölamazonen
Trick 2: Werden Sie zum Gourmet!
Kaufen Sie sich nur die Schokolade, die Ihnen wirklich schmeckt! Dafür nehmen Sie nur eine kleine Genusseinheit anstatt einem Vorteilspack! Mit nimm 5 zahl 4 Schokoladen haben Sie 4 mal mehr ausgegeben als geplant und haben eine gefährlich große Menge zu Hause, die erfahrungsgemäß viel zu schnell eliminiert wird.
Foto: Julia Wesely; Edburg Edlinger & Kernölamazonen
Dunkel oder Milch?
Man immer wieder von Empfehlungen, dass die dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil gesünder sei aufgrund ihres hohen Anteils an sekundären Pflanzenstoffen. Wohlgemerkt, dass ist aber auch der einzige Vorteil der etwas bitteren Versuchung. Im Kaloriengehalt unterscheiden sich nämlich Milchschokolade und ihre dunkleren Geschwister nicht. Man weiß aus Untersuchungen, dass uns nur die Schokolade die Befriedigung gibt und die Glücksgefühle verschafft, die uns auch gut schmeckt. Vielen schmeckt die dunkle bittere Schokolade nicht so gut, mir persönliche auch nicht, eigentlich würden sie ja lieber die milchige Version genießen. Und ich garantiere allen Milchschoko-LiebhaberInnen: Wenn Sie die Bitterschokolade als gesündere Nascherei wählen, obwohl Ihr Favorit die Milchschokolade ist, haben Sie keinerlei Gesundheitsvorteile. Sie haben erstens genauso viele Kalorien verzehrt wie bei der milchigen Variante. Zweitens wird ihr Bedürfnis nach einem wirklichen Genussevent nicht gestillt und Sie brauchen entweder eine größere bittere Menge oder greifen später erst recht noch bei der Milchschoko zu! Mein Tipp also: Genießen Sie nur Ihre Lieblingsschokolade, nicht anstatt einer Mahlzeit sondern als bewussten Abschlussgenuss nach dem Essen in entsprechender Genießermenge.
Genuss tut gut!
Wussten Sie, dass Genuss und Wohlgefühle nicht immer mit Nahrung gelöst werden müssen?
Das limbische System, unser sogenanntes emotionales Zentrum, ist z.B. für die Ausschüttung von Endorphinen, (körpereigene Opioide) verantwortlich. Dort werden also sozusagen positive Gefühle produziert. Dieses „Belohnungszentrum“ können wir nicht nur mit Nahrung „füttern“. Das Anschauen eines Bildes, das Erinnern an ein schönes Erlebnis, das Sehen und Erleben von Tieren oder auch Kindern oder eine Umarmung bereitet uns positive Stimmung! Alle Sinne können uns positive Gefühle bescheren, wenn wir lernen, sie gekonnt einzusetzen. Grund genug, um hier ein paar kalorienfreie Genussmomente zu servieren und die Vielfältigkeit an Genüssen zu präsentieren!