Genussvoll durch die Fastenzeit  

Fastenzeit 2020

Radio U1 Tirol – Redakteurin Rosi Aigner-Gertl serviert täglich zwischen 11 und 12 Uhr einen Tipp zur Fastenzeit.

Details dazu kann man hier nachlesen!

Was?
Einige werden jetzt etwas verzweifelt schauen, andere tun es längst. Was hat es also damit auf sich?

Die Idee, dass Intervallfasten gesundheitliche Vorteile hat, beruht auf einigen Tierstudien. Hier hatten zum Beispiel Nagetiere, deren Kalorienaufnahme zeitweise stark eingeschränkt war, eine längere Lebensdauer. Der Lebenswandel von Ratten unterscheidet sich aber durchaus von dem der Menschen.

2018 wurde 3 systematische Übersichtsarbeiten publiziert und 15 Studien mit insgesamt 1000 Testpersonen ausgewertet. ALLERDINGS WAR DIE MAXIMALE STUDIENDAUER 1 JAHR. Die Ergebnisse sind mit anderen Ernährungsprogrammen zur Gewichtsreduktion vergleichbar und kein Wundermittel. Es fehlen auch Langzeituntersuchungen! Meine Erfahrung als 23 Jahre wirkende Diätologin ist ganz klar: Nur nachhaltige Ernährungsumstellung wirkt langfristig und richtet keinen Schaden an!

 

Mir liegt es besonders am Herzen, dass meine KlientInnen keine zu großen Veränderungen in ihrem persönlichen Ess-Alltag vollziehen müssen, auch wenn es bei manchen Erkrankungen ohne gewisse Einschränkungen nicht geht. Jede Verhaltensveränderung bedeutet einen immensen Energie- und Kraftaufwand, der auf der anderen Seite Ressourcen nimmt. Als Diätologin weiß ich, dass jedes Lebensmittelverbot, jede gröbere Sanktion und Einschränkung in seinen Essgewohnheiten zur Reduktion der Lebens- und Genussqualität führt und zu einer übertriebenen Auseinandersetzung mit Essen und einhergehenden Gewissensbissen führen kann.
Insbesondere die Gewichtsreduktion ist wohl eine der größten Herausforderungen für uns und die Betroffenen selbst. Nichts ist schwerer, als in unserer adipogenen Umwelt Lösungen zu finden, um normalgewichtig zu bleiben oder zu werden.
Wir sind täglich viel zu vielen verführerischen Ernährungsreizen ausgesetzt. Jedes noch so kurz gesichtete Essensbild oder auch nur das Wort  Schokolade  zum Beispiel ist ein Reiz, der Bedürfnisse weckt und uns das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.

Mein Spezialgebiet sind „Adipöse HungerkünstlerInnen“ , so habe ich die Gruppe benannt, die übergewichtig ist und sicherlich genetisch veranlagten Hintergrund hat. Das heißt, diese Menschen müssen hart kämpfen, um überhaupt im Normbereich zu bleiben. Diese Menschen stellen fest, dass sie bei gleicher Essensmenge und Essqualität und Bewegung im Vergleich zu anderen zunehmen, während andere damit sogar schon wieder abnehmen würden. Diese Menschen sind verständlicherweise besonders verzweifelt und häufig Opfer und Praktizierende von sehr radikalen Maßnahmen. Diese Menschen kommen auch zu mir, vertrauen sich mir an und werden von mir ernst genommen. Ich versuche sie nach bester Möglichkeit zu unterstützen und zu motivieren, um mehr Wohlbefinden und Gesundheit zu erreichen. Tatsächlich isst ein beträchtlicher Teil dieser Personen bereits zu wenig, lebt in einer Mangelernährung, weshalb ihr System, ihre Stoffwechselfabrik noch weniger für sie arbeitet. Diese Menschen programmieren sich perfekt auf das Überleben, auch wenn wir das hier im Schlaraffenland gar nicht mehr brauchen.

 

Intervallfasten – Was ist das?

Das Leben im Schlaraffenland stellt unser Gewicht vor eine schwere Herausforderung. Entsprechend kreativ werden Ansätze, um sich überschüssigen Kilos zu entledigen.

Beim Intervallfasten gibt es verschiedene Strategien wie „5:2“ mit fünf normalen Tagen und zwei eher strengen Fastentagen pro Woche. Eine andere Variante ist das „alternate-day fasting“, bei der Fasten-Tage und Tage mit normaler Nahrungsaufnahme abwechseln. Eine weitere Variante ist die „16:8“ Methode, an welcher pro Tag innerhalb von 8 Stunden gegessen werden darf und 16 h essfreie Zone sind.

 

Ein altbewährter Jungbrunnen, ohne Verzicht:

Einen Anti-Aging-Effekt und eine erfolgreiche Körperfettabnahme kann man auch einfacher erreichen: ca. 3-4 h vor dem Schlafengehen ein leichtes Abendessen genießen! Das sorgt für eine gute tiefe Schlafqualität und lässt uns am Morgen frisch und munter aufwachen.
Ein spätes Essen oder ein Herfallen über Süßigkeiten und Snacks sorgt für einen schlechten Schlaf, am nächsten Tag ist man entsprechend gerädert. Noch dazu hat man zu später Stunde dem Stoffwechsel eine Riesenladung Energie zugemutet, die sich besonders gerne in Form von unbeliebten Fettdepots abspeichern.

 

In meiner ernährungsmedizinischen Beratung tauche ich in einer 1,5 stündigen Erstsitzung in die persönliche Essenswelt meiner KlientInnen ein, versetze mich in ihren Alltag, der durch Beruf, Familie, Freundeskreis, Hobbies, … geformt wird. Gemeinsam erarbeite ich mit meinen KlientInnen individuelle Lösungen, um mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel zu bewirken. Dabei ziehe ich nicht nur die Schublade Übergewicht aus diesem Menschen und wühle in dieser herum, sondern betrachte die gesamte Person mit ihrer Lebenswellt, Wünschen und weiteren gesundheitlichen Problemen.
Mich hat es immer schon fasziniert, wozu  Menschen bereit sind, mit welchem Preis, nur um möglichst schnell maximalen Gewichtsverlust zu erleben. Je sensationeller und schräger die Radikaldiät X in Zeitschrift Y, umso attraktiver scheint dies zu sein. Dauerhaft ein klein wenig besser zu essen, intensiveres Genussmanagement zu betreiben, mehr Alltagsbewegung und / oder Sport in den Alltag zu integrieren ist einfach zu einfach, gleichzeitig aber auch wieder so schwierig, weil es bedeutet, sich langfristig auszurichten, um seine persönliche Balance zu finden.

Es gibt nur eine Lösung bei Übergewicht: die individuelle Lösung! Es gibt nicht ein pauschales Erfolgsmodell für alle Übergewichtigen, weil die Ursachen und Hintergründe so unterschiedlich sind. Hinter jedem übergewichtigen Menschen steckt eine Person mit unterschiedlichem System, Stoffwechsel, Essgewohnheiten, Bewegungsgewohnheiten und Umweltfaktoren, die auf diese einwirken.

Checken Sie Ihr Ernährungskonzept nach folgenden Aspekten:

Passt das Ernährungskonzept zu meinem persönlichen Essalltag?
Verbessert sich damit mein Essverhalten oder bin ich auf dem Weg zu einer Essstörung?
Esse ich damit ausreichend von allen Nährstoffen?
Wie wirkt sich das Ernährungskonzept auf meine Leistungsfähigkeit, Stimmung, meine Arbeit aus?
Wie wirkt sich das Ernährungskonzept auf meinen Partner, meine Kinder, meine Familie aus?
Kann ich mein Essen genießen, mich aufs Essen freuen?

Spannende Nachlese zum Intermittierenden Fasten:

www.medizin-transparent.at/intervallfasten
www.dge.de

Trinken Sie sich frei

Flüssigkeit ist das Lebenselixier. Trinkmuffel werden nicht nur mit Müdigkeit, Konzentrationsabfall, Kreislaufproblemen, Schwächegefühl und Kopfschmerzen, sondern auch mit Krampfneigung bestraft.

Zu sparsame (Wasser!)-Trinker müssen auch mit negativen Auswirkungen auf ihr Essverhalten rechnen. Typisch sind Heißhungerattacken und schnelles Essen. Außerdem haben dann größere Essensmengen im Magen Platz, wodurch wir automatisch mehr essen.

Ausreichendes Trinken ist also nicht nur ein Fitmacher, sondern auch ein natürliches Sättigungsmedikament, mit welchem viele ihre Wohlfühlform halten können.Auf die Frage hin, wieviel man denn trinken soll, gibt es eine einfache Antwort: 30 ml pro Kilogramm Körpergewicht. Das entspricht bei einer 70 kg schweren Person 2100ml pro Tag.

Unser Trinktipp:

Trinken Sie regelmäßig über den Tag verteilt, und besonders dann, wenn Sie Leistung erbringen müssen – sei es körperlich oder geistig. Wir befinden uns in der luxuriösen Lage, herrlich erfrischendes Wasser aus der Leitung trinken zu können, eine Tatsache, die nur wenigen Ländern auf der Welt vorbehalten bleibt.

Alternativen zu Wasser sind Mineralwasser, diverse heiße oder kalte, ungesüßte Tees, eventuell mit einem Spritzer Zitronensaft oder sehr stark verdünnte Fruchtsäfte. Mein Favorit für die (noch) kühlen Tage: Wasser mit ein paar Orangenscheiben und einer Zimtstange, 1 Stunde ziehen lassen und voilà, ein genussvolles Getränk ist entstanden.

Genussvolle Grüße Diätologin Edburg Edlinger & Diätologin in spe Kerstin Krickl

Achtsamer Fettgenuss

Heute serviere ich wieder einen Ernährungsbeitrag im U1 Radio Tirol. Diesmal will die Redakteurin Rosi Aigner-Gertl den Fetten ein Fastenthema widmen. Hört mehr heute zwischen 10.00 und 11.00.

 

Versucht folgende Fett-Tipps für euch umzusetzen:

 

Weniger Fertigprodukte genießen

 

Wer selbst zubereitet, weiß, was hineinkommt. Fertigprodukte und -gerichte sind oft wesentlich fettreicher und werden in Sachen Kaloriengehalt unterschätzt.

 

Genussvoller Umgang mit Butter

 

Butter entfaltet ihr Aroma erst bei einer gewissen Temperatur. Deshalb Butter rechtzeitig aus dem Kühlschrank geben und man hat ein streichfähigeres und geschmacksintensiveres Resultat.

 

 

 

Versteckte Fette genussvoll einsparen

Fettreiche Wurst wie Salami und Co schmecken viel besser, wenn man sie hauchdünn geschnitten auf das Brot legt und sie im wahrsten Sinne des Wortes auf der Zunge zergehen kann. Beißt man von einer Salami ab, hat man mehr im Mund und deutlich weniger Geschmack!

Genussvolle Grüße Diätologin Edburg Edlinger

Handyfasten

Der Wecker läutet, die Augen gehen auf und schon nehmen wir unser Handy in die Hand. Auch zum Frühstück kommt das Handy mit an den Tisch. Was wir dabei oft unterschätzen, ist die Flut an Informationen, die unser Verdauungssystem im wahrsten Sinne des Wortes stressen.

 

Zu viel Handykonsumation macht Stress und das wirkt sich ungünstig auf unser Essverhalten aus. Essen wird zu einem unbewussten Prozess, der nebenbei stattfindet.
Dadurch essen wir unkontrolliert viel und zu schnell.

Abends abschalten – Handy ausschalten

Überlegt euch eine Uhrzeit am Abend, ab der ihr nicht mehr erreichbar sein wollt und im wahrsten Sinne des Wortes abschalten könnt. Berufliche Gespräche zu später Stunde wirken nach und liegen im Schlaf noch einige Zeit im Munde.

Eine genussvolle Zeit wünschen euch eure Diätologinnen
Edburg und Kerstin

Essen genießen und verdauen –

oder gestresst aufs Handy schauen?

Gemeinsam mit meiner Praktikantin Kerstin serviere ich euch nun ein paar Tipps für einen genussvolleren Alltag mit mehr Handy-Auszeiten.

Handyfreie Zone beim Essen

Jetzt wollen wir nicht gestört werden. Wir sind es uns wert, unser Essen in aller Ruhe zu genießen. Wir sollten viel mehr unser Essen mit unseren Mitmenschen genießen, anstatt uns von zusätzlichen Anrufen, Arbeitsaufträgen und E-Mails die gemütliche Ess-Atmosphäre zerstören zu lassen.

Freizeitgenuss ohne Handygenuss

Beim Freizeitgenuss mit Familie und Freunden das Handy abschalten. Genießt das hier und jetzt und lasst niemanden dazwischenfunken.

 

Zucker reduzieren

Der Versuch, einmal zugesetzten Zucker und Süßigkeiten für eine gewisse Zeit wegzulassen, kann durchaus eine wertvolle Erfahrung sein.

 

Trotzdem sollte man sich für mehr Nachhaltigkeit überlegen, warum man eigentlich so viel nascht und wie man es auch nach der süßen Auszeit schafft, einen genussvolleren Umgang mit Süßigkeiten zu finden.

Warum kann ich Süßem nicht widerstehen?

Wie bleibe ich standhaft wie ein Erdmännchen? Das können Gründe sein, warum sich manche mit einer süßen Auszeit schwer tun:

  • zu wenig Flüssigkeit
  • zu lange Essabstände
  • zu wenig essen bei den Hauptmahlzeiten
  • heimliches Naschen mit schlechtem Gewissen
  • Süßes gegen Langeweile, Kummer, Sorgen, Einsamkeit, als Belohnung

Meine Tipps für große Naschkatzen und Naschkater:

  • Trinken Sie täglich ausreichend über den Tag verteilt! 30 ml pro kg Körpergewicht
  • Essen Sie regelmäßig und lassen Sie nicht einen zu großen Hunger zusammenkommen!
  • Essen Sie ausreichend bei den Hauptmahlzeiten und genießen Sie eine Extraportion Gemüse / Salat!
  • Genießen Sie Süßes mit gutem Gewissen gemeinsam in aller Öffentlichkeit!
  • Schreiben Sie sich eine Liste mit alternativen Möglichkeiten, die Ihnen auch in Situationen wie Trost, Langeweile, Kummer, … Befriedigung geben würden. Legen Sie diese Liste in die SCHOKO-LADE.

Genussvolle Grüße
Diätologin Edburg Edlinger BSc